Der Bundesverband der mittelständischen Softwarehersteller und IT-Dienstleister für den öffentlichen Sektor hat gemeinsam mit dem BITMi sowie den kommunalen Spitzenverbänden am 14. Juni seine erste Parlamentarische Digitalnacht durchgeführt. Eine Vielzahl von Abgeordneten ließ sich aus erster Hand zu den drängendsten Themen der Verwaltungsdigitalisierung informieren.

 

Trotz Milliardenaufwand kommt die Verwaltungsdigitalisierung seit Jahren kaum voran. „In der Vergangenheit haben uns immer wieder Abgeordnete angesprochen, worin wir die größten Herausforderungen sehen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende des DATABUND Sirko Scheffler die Motivation zur Infoveranstaltung. „Die Auswirkungen der schleppenden Entwicklung wirkt sich direkt auf alle Ressortthemen und die Akzeptanz von Staat und Politik insgesamt aus.“ Deshalb hat der DATABUND sich das Ziel gesetzt, ein tieferes Grundverständnis zu den aktuellen aber auch einen Ausblick auf relevante Zukunftsthemen in der Veranstaltung zu geben.

Neben Repräsentanten des DATABUND wurde dabei auch Vertretern der Wissenschaft so wie in den Kommunen Praktizierenden Raum für einen Input gegeben.  So gaben Prof. Dr. Moreen Heine (Uni Lübeck), Christiane Boschin-Heinz (CDO Paderborn) sowie Stephan Hauber (DATABUND/HSH) kurzweilige Keynotes zum Thema „Die Digitalisierungs-Endlosschleife“ zum Programm. Jeweils im Anschluss konnten die anwesenden Abgeordneten nachfragen stellen und in eine Diskussion kommen.

Darüber hinaus informierten die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände darüber, wie die Digitalisierung der Kommunen gelingen kann. Insbesondere beleuchtete Dr. Kay Ruge vom Deutschen Landkreistag den Kommunalpakt, Alexander Handschuh (Sprecher DStGB) ging auf die Notwendigkeit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Akteure ein und Dr. Uda Bastians vom Deutschen Städtetag gab einen Ausblick auf die kommunale Verwaltung von morgen. Daran anschließend informierte der Bundesverband IT-Mittelstand über den sicheren, souveränen und zukunftsfähigen Cloud-Betreib für Behörden.

Besonderen Fokus legte die Parlamentarische Digitalnacht aber auch auf konkrete Maßnahmenvorschläge, die in einer Vielzahl kurzer Pitches präsentiert wurden. So formulierte Prof. Dr. Anne Paschke (TU Braunschweig) ihre Thesen zur digitalen Souveränität, Andreas Lamm (DIN) stellte ein Whitepaper zur Verbesserung der Standardisierungsagenda in der öffentlichen Verwaltung vor und Svea Lahn (HSH) zeigte in einer Live-Präsentation, wie neue Softwareansätze sowie vernetzte Register einen extremen Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger darstellen können.

Die digitalpolitischen Sprecher Johannes Schätzl (MdB, SPD-Fraktion) und Maik Außendorf (MdB, Fraktion Bündnis90/Grüne) dankten in ihren Grußworten dem DATABUND für die Möglichkeit, einen weiteren Blick auf das Thema der Verwaltungsdigitalisierung zu erhalten. Dr. Reinhard Brandl (MdB, CDU/CSU-Fraktion) erkannte in seinem Grußwort dabei außerdem die dringende Notwendigkeit, den Mittelstand noch stärker einzubinden: „Ohne den Mittelstand, der im Wettbewerb die besten Lösungen bieten kann, werden wir auch weiterhin Schwierigkeiten haben.“

Die nächste Parlamentarische Digitalnacht soll am 24. April 2024 stattfinden.