Positionen2019-09-09T15:30:14+02:00

Positionen

2911, 2023

Workshop Cloud & Fachverfahren

Am 23.11.2023 hat der DATABUND e.V. gemeinsam mit dem eco e.V. den Workshop Cloud & Fachverfahren im Spreewalker in Berlin durchgeführt. DATABUND-Geschäftsführer Detlef Sander und Andreas Weiss (Geschäftsführer, eco & EuroCloud) führten in die Veranstaltung ein.

Neben Impulsvorträgen zum aktuellen Stand der Planungen zur deutschen Verwaltungscloud (Dr. Bernhard Krieger, FITKO) und Gaia-X (Emma Wehrwein, eco e.V.), wurde in Panels diskutiert, mit dem Ziel den aktuellen Status und die Anforderungen an und von Fachverfahrensherstellern zu skizzieren. Dabei stellten die DATABUND-Mitglieder Marco Lawrenz (mgm technology partners), Frank-Olaf Wilhelm (Form-Solutions), Dierk Hanzelmann (Ceyoniq Technology) und Enrico Kropfgans (PDV) ihre Erfahrung aus der Praxis vor. Begleitet wurde die Diskussion durch Heiko Pongratz (DATABUND-Vorstand / Geschäftsführer CTS-EDV) und Ingo Radatz (Stellv. AG-Leiter IT-Infrastruktur & Datentransport / CTO, HSH) als Moderator des Panels.

Das weitere Hauptpanel, durchgeführt durch den eco-Verband, wurde von Lösungsanbietern mit Cloud-Services durch Thomas Treml (CTO Public Sector, Microsoft Deutschland), Louisa Muschal (Global GTM Product Manager, IBM), Stephan Ilaender (Geschäftsführer, STACKIT, Schwarz-Gruppe) und Andreas Weiss (Geschäftsführer, eco & EuroCloud) gestaltet. Emma Wehrwein (eco e.V.) leitete dieses Panel als Moderatorin.

Der DATABUND plant die Diskussion rund um die Entwicklungen zu Cloud & Fachverfahren innerhalb des Verbandes fortzuführen und seine Anforderungen und Perspektiven auch in externe Gespräche zur Deutschen Verwaltungs-Cloud einzubringen.

2510, 2023

Digitale Souveränität: Ist Open Source der einzige Weg?

Am 19. Oktober fand im Rahmen des DIGITAL-Kongresses während der Messe KOMMUNALE in Nürnberg ein hochkarätig besetztes Panel zum Thema “Digitale Souveränität” statt. Die Diskussion bot spannende Einblicke in die Debatte über die Rolle von Open Source-Software in der öffentlichen Verwaltung. Die Gesprächspartner waren Prof. Dr. Wilfried Bernhardt vom NEGZ e.V., Holger Dyroff von der Open Source Business Alliance und Felix Ebner vom DATABUND e.V.

Im Laufe der Diskussion fasste Felix Ebner die Position des DATABUND in Bezug auf Open Source-Software und digitale Souveränität zusammen. Dabei wurden vier Schlüsselpunkte herausgestellt:

  1. Open Source als Souveränitäts-Strategie: Die Diskussion begann mit der Erkenntnis, dass Open Source eine wichtige Rolle in einer Souveränitätsstrategie spielen kann, vorausgesetzt, eine lebendige und aktive Community besteht oder diese kann neu gebildet werden kann. Von vielen Anwendern und Kontributoren gelebte Open Source Lösungen bietet eine Fülle von Vorteilen, einschließlich höherer Entwicklungs- und Innovationsgeschwindigkeit sowie verbesserter IT-Sicherheit. In solchen Fällen sollte Open Source gegenüber proprietären Lösungen bevorzugt werden.
  2. Fehlende Community: Ein kritischer Punkt, der von Ebner betont wurde, ist, dass ohne eine lebendige Community die versprochenen Vorteile von Open Source in den Hintergrund treten. In solchen Fällen können proprietäre Lösungen, die von Anbietern entwickelt und gewartet werden um im Wettbewerb zu bestehen, tatsächlich zu einer höheren Entwicklungs- und Innovationsgeschwindigkeit sowie zu mehr IT-Sicherheit führen.
  3. Komplexität von Fachverfahrenssoftware: Fachverfahren sind komplexe Herausforderungen. Um solche Lösungen anzupassen und weiterzuentwickeln oder Addons zu erstellen, ist eine eingehende Einarbeitung in technische Dokumentation erforderlich. Darüber hinaus sorgen zum Beispiel Gesetzesänderungen für hohen Anpassungsdruck und erfordern Fachkenntnisse bei der Wartung solcher Lösungen, die über die reine Entwicklung hinausgehen. In solchen Fällen könnten Lock-In-Effekte bei den Open Source-Dienstleistern entstehen, welche die Lösung ursprünglich erstellt haben. Dies liegt daran, dass nur der ursprüngliche Entwickler in der Lage ist, Weiterentwicklung und Anpassung in einem wirtschaftlichen Verhältnis zu gewährleisten. Dies gilt also nicht nur für Anbieter proprietärer Lösungen.
  4. Standards für digitale Souveränität: Der DATABUND betont deshalb die Bedeutung von Standards für wahre Souveränität in der digitalen Welt. Die Fähigkeit, leicht zwischen Anbietern zu wechseln, weil klare Standards dies ermöglichen, ist wichtiger als der bloße Zugriff auf den Quellcode. Dieser wird außerdem aufgrund der Regelungen der EVBIT auch von proprietären Anbietern hinterlegt.

Die Diskussion auf dem Panel verdeutlichte, dass die Frage der digitalen Souveränität in der öffentlichen Verwaltung komplex und vielschichtig ist. Es ist nicht zwangsläufig so, dass Open Source die einzige Antwort auf alle Herausforderungen darstellt. Vielmehr kommt es auf eine differenzierte Betrachtung und eine sorgfältige Abwägung der individuellen Anforderungen an. Die Debatte darüber, wie Open Source-Software, Community-Engagement und klare Standards zur Stärkung der digitalen Souveränität beitragen können, bleibt in der öffentlichen Verwaltung ein wichtiger Schwerpunkt.

Der Der DATABUND – Bundesverband der mittelständischen IT-Dienstleister und Softwarehersteller für den öffentlichen Sektor e.V. –hat sich als kompetente Interessenvertretung für den öffentlichen IT-Sektor etabliert und ist Ansprechpartner für Entscheider und Multiplikatoren aus Politik und Verwaltung. Mehr als 4.500 Mitarbeitende in den über 70 Mitgliedsunternehmen setzen sich für die Verwaltungsdigitalisierung ein.

2510, 2023

Die digitale Transformation des deutschen Gesundheitswesens – Positionspapier des DATABUND bei der Kommunale Nürnberg vorgestellt

In der aktuellen Zeit, in der die Digitalisierung alle Lebensbereiche durchdringt, ist eine zügige Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens unverzichtbar. Die umfassende digitale Transformation verspricht nicht nur eine verbesserte Gesundheitsversorgung, sondern auch die dringend benötigte Entlastung von Fachärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen von einem erdrückenden Verwaltungsaufwand und zeitraubenden Dokumentationspflichten.

Der DATABUND hat deshalb dazu ein Panel im Rahmen des DIGITAL-Kongress der diesjährigen KOMMUNALE organisiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. Dabei setzt sich der DATABUND für die Digitalisierung und Innovation im öffentlichen Gesundheitssektor ein und fordert die Einführung digitaler, sicherer und medienbruchfreier Prozesse im gesamten deutschen Gesundheitswesen. Eine beschleunigte Kommunikation und effizientere Abläufe sollen die Papierdokumentation verdrängen und Medienbrüche beseitigen. Dies ist angesichts des demographischen Wandels und des anhaltenden Fachkräftemangels von größter Bedeutung.

Die jüngsten Bemühungen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zur Einführung des Digital-Gesetzes (DigiG) sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch die Herausforderungen, insbesondere bei der Einführung des E-Rezepts, verdeutlichen, dass wir aus den bisherigen Fehlern lernen müssen. Trotz mehrfacher Verzögerungen ist es bislang nicht gelungen, die Akzeptanz bei allen Beteiligten zu gewinnen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung bezeichnet die Einführung gar als überstürzt.

Der DATABUND hat klare Forderungen entwickelt, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben:

  1. Echte digitale Souveränität: Der DATABUND setzt auf offene Schnittstellen und verbindliche Standards anstelle einer Open-Source-Strategie. Dies soll die digitale Souveränität der Gesundheitseinrichtungen stärken und den Wettbewerb fördern.
  2. Förderung von Innovationen: Um Innovationen anzustoßen, muss der Wettbewerb im Markt vorangetrieben und die Rahmenbedingungen optimiert werden. Der Innovationsprozess bei der Gematik, der für die digitale Gesundheitsinfrastruktur verantwortlich ist, muss verbessert werden.
  3. Gewährleistung von Sicherheit und Interoperabilität: Das Gesundheitswesen unterliegt nicht nur nationalen, sondern auch EU-Regelungen. Die Integration der Behörden in die Telematikinfrastruktur (TI) darf deren Funktion als Verwaltungsorgane nicht beeinträchtigen. Die TI muss im Einklang mit der eIDAS-Verordnung gebracht werden, um die Sicherheit und Interoperabilität sicherzustellen.
  4. Planbarkeit und Verlässlichkeit: Der DATABUND fordert, dass Anforderungen planbar und verlässlich sind, um unerwartete Änderungen der Spezifikationen zu vermeiden. Bei Änderungen oder Anpassungen sollte die Gematik Impactanalysen bereitstellen, damit die Beteiligten sich rechtzeitig anpassen können.

Das Positionspapier der DATABUND-AG Gesundheitswesen mit ausführlichen Begründungen der Position finden Sie hier.

Der DATABUND – Bundesverband der mittelständischen IT-Dienstleister und Softwarehersteller für den öffentlichen Sektor e.V. –hat sich als kompetente Interessenvertretung für den öffentlichen IT-Sektor etabliert und ist Ansprechpartner für Entscheider und Multiplikatoren aus Politik und Verwaltung. Mehr als 4.500 Mitarbeitenden in den über 70 Mitgliedsunternehmen setzen sich für die Verwaltungsdigitalisierung ein.

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