Die Digitalisierung der Verwaltung ist in Deutschland eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zum digitalen Staat. Leider ist es in der jüngeren Vergangenheit nicht gelungen, diese Aufgabe, trotz ambitionierter Ziele und großen finanziellen Anstrengungen, vollends zu erfüllen. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sah ursprünglich die Digitalisierung zentraler Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 vor. Bürger:innen, Unternehmen und auch die Politik schauen neidvoll auf andere europäische Länder wie Estland, Dänemark oder auch England, die sehr viel weiter sind. Viele Verwaltungsdienstleistungen können noch nicht digital erledigt werden und auch ein ressortübergreifender digitaler Informationsaustausch ist häufig nicht gegeben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Unter anderem fehlen einheitliche Schnittstellen und/oder Datenformate. Bei diesen Stichworten kommt Normung und Standardisierung ins Spiel.
Die Notwendigkeit zur Standardisierung wurde bereits vor vielen Jahren erkannt und entsprechende Institutionen und Standards entwickelt. Die Koordinierungsstelle für IT-Standards der Bundesländer (KoSIT) als älteste fachliche Standardisierungsorganisation für die öffentliche Verwaltung hat verschiedene X-Standards zusammen mit den Marktteilnehmern entwickelt, die auch erfolgreich eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist der Standard „XRechnung“, welcher mittlerweile auch den Weg in die europäische Normung im CEN/TC 434 „Electronic Invoicing“ gefundenhat.
Im Rahmen des Projekts sollte eine neutrale Plattform geboten werden, die den Marktteilnehmern aus öffentlicher Verwaltung, öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlichen IT-Dienstleistern und Softwareherstellern sowie öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen Möglichkeiten zum Austausch und zur Entwicklung einer Zukunftsvision geben kann.
Ziel des Projekts war es, die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Normung und Standardisierung der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung zu definieren, darauf aufbauend Lösungsvorschläge zu erarbeiten und diese in ein gebündeltes Maßnahmenpaket zusammenzufassen, welche die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung zu einem übergreifenden Standardisierungsregime führen.
Vom Kickoff mit Konsolidierung der Gruppe am 13. Juni 2022 in Berlin bis zur abschließenden Sitzung am 17. Oktober tagte die Projektgruppe in insgesamt drei Präsenz- sowie vier Online- Workshops. Im Rahmen der KommDIGITALE in Bielefeld fand am 16. November 2022 ein PrePrint des White Papers statt. Dabei wurden die Ergebnisse einem Fachpublikum präsentiert und eine Diskussion zu diesen abgehalten. Der asynchrone Redaktionsprozess mit digitaler Beteiligungsmöglichkeit endete mit dem abschließenden Entwurf des White Papers am 07. Dezember 2022. Im Anschluss daran fand die Vernehmlassung durch die Projektteilnehmenden statt. Beendet wurde das Projekt mit der Veröffentlichung des White Papers am 18. Januar 2023.
Insgesamt waren 41 Personen im Rahmen des Projekts beteiligt und haben wichtigen Input für das White Paper geliefert,wobeisich diese aus 15 Vertreter:innenaus der öffentlichenVerwaltung,8 Vertreter:innen der öffentlichen IT-Dienstleister sowie 18 Vertreter:innen der Privatwirtschaft zusammensetzten.
Folgendes Abstract fasst die zentralen Lösungsvorschläge der Projektgruppe zusammen:
https://databund.de/wp-content/uploads/sites/20/2023/01/Seite-1-872×1024.jpghttps://databund.de/wp-content/uploads/sites/20/2023/01/Seite-2-872×1024.jpgLink zur Pressemitteilung des DINDirekter Link zum gesamten White Paper
Folgende Autor:innen stehen für die Inhalte dieses White Papers und treten für die Umsetzung der von uns angebrachten Vorschläge ein:
Christian Alliger | Entwicklung | Kommunix GmbH
Marc Behrens | Forschung & Entwicklung | Zweckverband kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO)
Dr. Ariane Berger | Leiterin Digitalisierung | Deutscher Landkreistag
Renate Bunten | Geschäftsführung | Kommunix GmbH
Felix Ebner | Mitglied der Geschäftsleitung | mecodia GmbH
Marc Groß | Vertreter des Vorstands und Leiter des Programmbereichs Organisations- und Informationsmanagement | KGSt
Alexander Handschuh | Sprecher des DStGB | Deutscher Städte- und Gemeindebund
Stephan Hauber | Geschäftsführer | HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH
Markus Hempel | Abteilung Kundensupport, Recht und Datenschutz | HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH
Markus Keller | Leiter des Büro Berlin | Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB)
Andreas Lamm | Geschäftsführer | DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen
Dr. Kristina Lemmer | Digitalisierungsbeauftragte | Landkreis Lüneburg
Sabine Meigel | Leiterin Abteilung Digitale Agenda | Stadt Ulm
Dr. Günther Metzner | Geschäftsführer | Verlag für Standesamtwesen GmbH
Stefan Rauner | Prokurist | Governikus GmbH & Co. KG
Dr. Lars Rölker-Denker | Steuerungsprojekt eRechnung | Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT)
Detlef Sander | Geschäftsführer | DATABUND Bundesverband der mittelständischen Softwarehersteller und IT- Dienstleister f ür den öffentlichen Sektor e.V.
Prof. Dr. Christian Schachtner | Professur für Public Management IU Internationale Hochschule & CDO der Stadt Kempten
Sirko Scheffler | Geschäftsführer | brain-SCC GmbH
Martin Schultheiß | Bereichsleiter Informationsmanagement | Vitako – Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V.
Dr. Katrin Sobania | Leiterin des Referats IuK | DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
Frank Steimke | Referatsleitung | Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT)
Ingo Steuwer | VP Platform and Technology | Univention GmbH & Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V.
Christian Stuffrein | Referent Digitalisierung | Deutscher Landkreistag
Christin Tabrizi | Director Secure Communications | Governikus GmbH & Co. KG
Klaus Wanner | Geschäftsführer | cit GmbH
Volker Wehmeier | Direktor Digitalisierung und Innovation Public Sector | Bechtle GmbH
Dr. Ludger Winkels | Leiter Entwicklung | d.velop public sector GmbH
Die mittelständischen Softwarehersteller und IT-Dienstleister für den öffentlichen Sektor, vertreten durch deren Bundesverband DATABUND e.V., sowie die kommunalen IT-Dienstleister, vertreten durch deren Bundes-Arbeitsgemeinschaft VITAKO e.V., unterstützen dieses Papier.